HANSUELI STETTLER

Es sind zu viele Fragen offen: etliche Problempunkte unbefriedigend gelöst, nicht attraktiv, zu wenig kundenfreundlich, unfallgefährlich, hindernisreich, nicht zukunftsgerichtet.

 

1.    Hindernisfrei – stimmt nicht

Auf Seite 11 (im Perron 9) steht: „der Bahnhof(platz) ist hindernisfrei“. Das stimmt natürlich nicht, es verkehren pro Stunde über 100 Fahrzeuge des Öffentlichen Verkehrs über den Bahnhofplatz. Die Fussgänger haben nach dem Stassenverkehrsgesetz auf solchen Flächen vor den Bussen Vortritt, was bei den Spitzenzeiten zu Behinderungen führen wird; andererseits hat die Trogenerbahn vor den Fussgängern immer Vortritt. Die Hindernisse sind also entgegen der Bemerkung (im Perron 9) S. 11 vorhanden. Die Unfallgefahr ist gross, vor allem auch, wenn jemand vor dem haltenden Bus an der Perronkante „Rathaus“ über den Platz hastend die Trogenerbahn übersieht.

2.    Fussgänger-Korridor – funktioniert nicht

Wenn zu den Stosszeiten die grossen Fussgängerströme aufkommen und sich über den Fussgängerkorridor ergiessen, haben die Busse kein Durchkommen mehr, da die Fussgänger Vortritt haben, nicht aber bei der Trogenerbahn, das Chaos ist perfekt, Unfallgefahr gross

3.    Verlängerte Unterführung - notwendig

Die verlängerte Unterführung ist deshalb zwingend zu erstellen, da die Verkehrsströme der Busse/Trogenerbahn und des grossen Fussgängeraufkommens sich wie oben aufgeführt, langfristig nicht auf der gleichen Ebene kreuzen dürfen, zudem sollen ja gemäss Angaben der Planer die ÖV- und Fussgängerströme in den nächsten Jahren noch wesentlich zunehmen. Unterführung als attraktive Ladenstrasse gestalten, siehe gutes Beispiel im Grossacker-Zentrum (Silberturm).

4.    Aufgänge auf den Busperron – notwendig und machbar

Die verlängerte Unterführung braucht zwingend Aufgänge zum Mittelperron. Die beiden Zugänge könnten je links und rechts über die mittleren Stirnseiten auf die Bus-Perronfläche führen. Auf diese Weise ist die Erschliessung machbar. Eine Verbreiterung von 3,5 – 4 m ist nicht nötig, wie es (im Perron 9)  S. 21 steht. Es kann doch nicht sein, dass die SBB ihre Perrons mit Aufgängen erstellen kann (und konnte), die schmaler als 7 m sind und die Stadt bringt einen Perron mit einer Breite von 7 m nicht zustande. Der SBB-Perron 2 im HB ist 7.05 m breit. Der Bahnhof St. Gallen Haggen besitzt einen Perron mit einer Breite von 6.65 m und ist mit 2 Treppen und einer Rampe erschlossen. Der neue Perron 4 im Hauptbahnhof hat eine Breite von 7.62 m und ist mit Treppen, Rampen und einem Lift erschlossen.

5.    Beispiele von Unterführungen an vergleichbaren Orten

Wil hat ebenfalls eine lange Unterführung von der SBB zur Frauenfeld-Wil-Bahn und eine Unterführung Richtung Migros Wil,  Herisau kennt eine Unterführung zwischen SOB und Appenzellerbahn, Chur eine direkte Unterführung von der Bahnhofunterführung zur Arosa-Bahn mit Aufgang auf den Perron (weniger als 7 m breit), u.a.

6.    Kürzere Umsteigewege – stimmt nicht

Auf der Seite 5 (Perron 9) steht: „Die Wege für die Fahrgäste werden kürzer, das Umsteigen schneller und einfacher . . .“

Wenn vom Busperron West zur Bushaltestelle „Kornhausstrasse“ (oder umgekehrt) umgestiegen werden muss, sind die Wege eindeutig länger als heute. Ebenfalls länger wird der Weg, wenn von dieser Haltestelle auf die Züge umgestiegen werden muss. Diese Aussage stimmt alsö nur bedingt! Während der jahrelangen Umbauzeit sinkt die Attraktivität des ÖV am Bahnhofplatz extrem.

7.    Buskonzept im einzelnen – unbekannt

Es wäre sehr interessant zu wissen, wie das Buskonzept im Einzelnen geplant ist, erst dann kann der Stimmbürger sich auch einen Überblick über die neue „bessere“ Situation machen, ob wirklich die versprochenen Verbesserungen eintreffen werden. (Perron 9) S. 9 schreibt „Busse mit gleicher Fahrtrichtung halten hintereinander an der gleichen Haltekante und fahren nacheinander ab.“ Das heisst also, dass z.B. die Busse der Linien 1, 4, 7, 151 u. Postautos nicht immer am gleichen Halteplatz anhalten, je nach Ankunftszeit. Das bedeutet aber für die Fahrgäste, dass z.B. der Bus 7 das eine Mal ganz vorne und das andere Mal ganz hinten an der Perronkante anhält, je nach Ankunftszeit. - Sind sich die Verkehrsplaner auch bewusst, dass alle Busse, die den mittleren Perron anfahren, jedes Mal vor und nach dem Perron ihre Spur wechseln müssen?

Eine bessere Variante wäre dann: Alle Haltekanten schräg gefächert, wie in Heerbrugg und in Fribourg.

8.    Verspätete Busse – was dann

Was geschieht, wenn ein verspäteter Bus hinter einem fahrplanmässigen Bus auf dem Bahnhofplatz ankommt? Muss er dann auf die fahrplanmässige Abfahrt des vorderen Busses warten, so dass der verspätete noch mehr Verspätung erhält, oder kann er - soll er! - überholen?

9.    Konfliktpunkt Gäbrisstrasse / Bahnhofplatz

Ein Knackpunkt (= Konfliktpunkt) ist auch der rechte Winkel vor dem Gaiserbahnhof Bahnhofplatz/Gäbrisstrasse. Wenn sich dort 2 Doppelgelenkbusse kreuzen, zusätzlich noch die Trogenerbahn hinzufährt und Fussgänger die Strasse überqueren wollen. Flankenfahrten mit der Trogenerbahn sind auch mit dem neuen Konzept nicht ausgeschlossen, die Trogenerbahn fährt alle 7 ½ min über den Bahnhofplatz! In diesem Bereich kreuzen die Busse das Trassee der TB und es gibt eine Kreuzungsfahrt der Busse vor dem mittleren Perron.

10.    Lämmlerbrunnen – unverzichtbar

Auf den Lämmlerbrunnen kann nicht verzichtet werden, er gehört nur auf diesen Platz!

11.    Bächlein – überflüssig, gefährlich

Das Bächlein ist überflüssig und störend: Wie sieht dieses Bächlein im Winter aus, oder nachts? Eine Eisbahn? Wie funktioniert es dann mit der Schneeräumung? Im Sommer wird bestimmt diverser Abfall darin umherschwimmen. Es zerschneidet den grossen Platz. Stellt eine grosse Unfallgefahr für Kleinkinderr dar:  wie viele Swimmingpools wurden schon zur Unfallfalle!

12.    Glaskubus über dem Treffpunkt – unnötig, unpassend

Auf die Glaskiste muss verzichtet werden. Sie würde auch nicht befriedigen, da auf der linken Seite der Platz nicht vollständig vor dem Regen geschützt ist, dort befindet sich ein Spalt. Die heutige Lösung renovieren, das genügt. Die SBB sollte dieses Geld in die Unterführung investieren. Architektonisch passt die jetzige Lösung zur grossen Bahnhofhalle.

Die Lösung der SBB, die Billettschalter in den mittleren Teil des Bahnhofs zu verlegen ist eine schlechte, unpraktische Lösung. Hier könnte Geld gespart werden!

13.    Glasperrondächer – zu aufwendig

Glassperrondächer brauchen eine intensiven Pflege, sonst sehen sie sehr schnell unansehnlich und verschmutzt aus, Aufwand zu gross. Geschlossene Dächer bewährten sich.

14.    Haltestelle Appenzellbahn

In "Perron 9" (S. 9) schreibt die Stadt, dass die Appenzellerbahn nicht am Bahnhofplatz halten könne wegen unterschiedlicher Haltekantenhöhe. Warum ist das in Chur möglich? Dort halten Arosabahn und Busse - gegenüber - am gleichen Perron?

Die noch bessere Lösung wäre gewesen, wenn die Trogenerbahn den Bahnhofplatz  unterquert hätte, mit unterirdischer Haltestelle, dasselbe auch am Marktplatz.

15.    Gute Beispiele von Bahnhofplätzen – zur Nachahmung empfohlen

Chur: Unterführung, Ausgestaltung, Busbahnhof, Rampen/Treppen, Lifte
Locarno: Unterirdische Führung der Centovallibahn, hervorragend, wenn auch nicht gut erkennbar...
Fribourg: Unterirdischer Busbahnhof, sehr gut organisiert

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