HANSUELI STETTLER

In unseren Städten ist die Senderdichte und darum die Gesamtbelastung mit gepulster Strahlung hoch. Viele der Sender stehen in unmittelbarer Nähe von Gebäuden und sind nicht viel höher diese. Die Intensität der Strahlung in der Nähe eines Senders ist um ein Vielfaches höher als in grösserer Distanz - leider sieht man Strahlung nicht....

Wie kann man Strahlenschäden erkennen? Menschen, die im Gesundheitssektor arbeiten, wissen um die vielfachen Beschwerden wie Schlafstörungen, Erschöpfungszustände, Gleichgewichtsstörungen von StadtbewohnerInnen. Wenn solche Menschen dann in wenig besiedelte Gegenden umziehen, in Bergtälern oder an Seen Ferien machen, erholen sie sich schnell. Diese Beeinträchtigungen auf die heutigen Umweltbedingungen zurückführen können aber aufgrund der einseitigen Ausbildung die wenigsten; Patienten werden mit Beruhigungsmitteln, Entspannungstherapien behandelt, die das Problem nicht an der Wurzel packen und die Leute oft nur auf einen langen Leidensweg schicken.

Elektrosmog-Berater und Messtechniker finden in deren Wohnungen aber häufig sehr hohe Belastungen (meist innerhalb der sogenannten "Grenzwerte" des Bundes), aber weit oberhalb der von Baubiologen und Umwelt-Ärzten seit langem definierten gesundheitlich unbedenklicheren Werte.

Das bedeutet im Umkehrschluss leider, dass diese Grenzwerte uns offensichtlich nicht genügend schützen.

In der Debatte um die Schädlichkeit der Strahlung sind darum auch neue Ansätze und systematische Beobachtungsweisen wichtig:

Menschen zirkulieren heute relativ viel - standortgetreue Lebewesen zeigen uns mit ihrer physiologischen Entwicklung darum auf, ob sie in einem gesunden Umfeld leben, oder ob dort etwas krank Machendes vorkommt.

Aus der Landwirtschaft sind sehr viele Fälle von Betrieben bekannt, deren Kühe und Kälber Beschwerden bekamen, die nach Behebung der extern vorhandenen technischen Ursachen (Entfernen der Sender) zurückgingen.

Hof Knüsel 16.5.2012 077

Bei Rindern ist heute die typische Haltung der Weidegang: eine Kuh auf einer funkbelasteten Weide ist aber einem Dauerstress ausgesetzt. Dadurch bekommt sie häufiger Beschwerden von Gelenken, Entzündungen, gesundheitlich schwer geschädigten Nachwuchs. Bild: Hof in Arth, SZ. Da es schwierig ist, einen ganzen Vieh-Bestand in die Ferien zu schicken, seuchen die betroffenen Bauern ihre Tiere mit grossem Aufwand durch und schlachten sie meist früher als üblich - mit hohen wirtschaftlichen Schäden, weil die Tiere in ihrer produktiven Zeit weniger Milch gaben, weniger Schlachtgewicht ansetzten, viel höhere Tierarztkosten verursachten.

Auch andere Lebewesen wie Pflanzen leiden unter dem Elektrosmog aus gepulster Strahlung. Sie werfen Blätter frühzeitig ab, werden krank, neigen zu Pilzbefall, verdorren - oder biegen sich geradezu weg von der Quelle, wie es diese Lärche neben dem Bahnhof Uzwil über mehrere Jahre tat - bis sie im Winter 2015/16 gefällt wurde.

Lärche Uzwil Swisscom

Die Strahlungsquelle war übrigens nur ein "Abfallsignal" - genau auf der Rückseite des nach Südosten ausgerichteten Sendestrahls.Lärche Uzwil 2012 mit gebogenem Schattenwurf

Bäume wurzeln über Jahrzehnte am gleichen Ort und bewegen sich nicht - alle anderen Lebewesen sind unstet und nicht ortstreu, was den Nachweis von funkbedingten Schädigungen erschwert.

Ihre Kronen sind zudem ausladend, haben oft eine grosse räumliche Ausdehnung und können aufmerksamen Augen darum einiges zeigen:

Fehraltorf 20.4.17 Tanne vor Fällung

Auf dem Dach der Electro Suisse in Fehraltorf, dem ehemaligen SEV (dem Schweizerischen Elektrotechnischen Verband), steht selbstverständlich auch ein - in einer Hülle versteckter - Sender. Seine Wirkung ist für die hier (am Tag vor der Fällung am 23.4.2017 gezeigte) Tanne auf der Dachterrasse tödlich:  genau oberhalb der Dachkante stirbt die Tanne - der daneben stehende Strauch ist noch genug klein, keine Schäden zu erleiden. Ein Bild dieser Situation hatte ich zur Illustration der Schädlichkeit von Strahlung allen Ständeräten vor der äusserst knapp ausgegangenen Abstimmung zur Grenzwerterhöhung geschickt. Kein Wunder, dass die Funkbranche auch diesen Zeugen schleunigst eliminieren musste...

Bei diesem mit etwa 30 Jahren noch jungen Mammutbaum an der Via Motta, in Gordola, neben der SBB-Station  - in privatem Besitz und als Schutz vor der Strahlung für das dahinter liegende Wohnhaus extrem wichtig - dürften es die Mobilfunker hoffentlich mit der Beseitigung von Zeugen schwerer haben:

Gordola Motta 4.55 süd mit toten ästen

Die Belastung vor und neben dem Baum beträgt bis zu 6 mW/m2, ein extrem hoher Wert. Das Rindenbild entspricht demjenigen des weiter unten dargestellten Mammutbaums in St.Gallen: auf der senderzugewandten Seite sind Dürrestress-Risse zu sehen.

Gordola Motte seitlich mit Sender 4.14 mW

Der Sender auf dem rosa Block im Bildhintergrund ist fast auf gleicher Höhe - das Standortgebäude liegt tief. Die Distanz ist mit 141 m sehr nah - eine vielbenutzte Zufahrtstrasse zur Station ist hier ebenfalls erkennbar. Der hinter dem Mammutbaum liegende grosse Garten wird nicht mehr benutzt...aus gutem Grund:

Gordola motta Garten 6.63 mW

Es kommt nicht von ungefähr, dass dieser Zeugenbaum im Herbst 2018 gefällt wurde.  Das Haus mit der schwer erkrankten Bewohnerin dahinter steht 2019 leer....

 

Auffallend sind auch Bäume, die einseitig ein schlechtes Wuchsbild der Krone haben, wie die Kastanie beim Hirschenplatz in St. Gallen.
Es ist auszuschliessen, dass dort hohe Streusalzbelastung oder schlechter Untergrund eine Ursache darstellt:  auf der geschwächten Seite des Baumes ist eine kleine Wiese, auf der gesunderen Strassenseite besteht der Strassenkoffer sogar weitestgehend aus Kies. Eine Messung zeigt, dass die Strahlenbelastung im Stammbereich und im unteren Kronenbereich um ein Mehrfaches tiefer ist als auf der Höhe des Dachgeschosses des Nachbarhauses. Was wiederum bedeutet, dass in der dortigen Dachwohnung lebensfeindliche Bedingungen herrschen müssen.

Stadtbaumbilder

Feldstärkenmessung an der Kastanie, 31.8.2015

Die Schwankungen der Kurve sind zum Teil bedingt durch die schwankende, ungleichmässige Aufwärtsbewegung der Hebebühne. Bei der Interpretation ist entscheidend, dass die vorhandene Belastung kontinuierlich mit der Höhe zunimmt. Dass die Kurve „gedeckelt“ ist, ist auf die Begrenzung durch das Messgerät zurückzuführen.

Klar abzulesen ist, dass die Strahlenbelastung schon unterhalb der Dachkante viel höher ist: Funkstrahlen sind, je höher (kürzere Wellen) ihre Frequenz ist, etwas „biegsamer“, sie legen sich auch etwas um Gebäudekanten. Zudem absorbiert ein mit Ziegeln bedecktes Dach auch wesentlich weniger Energie als ein Mauerwerk. Was das für die Bewohner dieser Dachgeschosse bedeutet, kann man sich leicht vorstellen.

Dieser Baum am "Hirschen" St. Fiden hat 2013 einen Rückschnitt bekommen, die verdorrten Äste auf der Ostseite wurden entfernt.

Kastanie alt 13

Da ein (lebendiges, saftdurchströmtes) Blättergewirr mit vielen Ästen funktechnisch absorbierend wirkt, bleibt auf der nicht belasteten Seite die Belastung immer etwas niedriger.
Mit zunehmendem Verlust der Abschirmwirkung des östlichen Kronenbereichs wird aber auch der westliche Teil weiter exponiert.
Es ist darum nur noch eine Frage von 1-2 Jahren, bis der Baum nur noch aus einer (aber kontinuierlich von Osten, dem überstarken Sender her) kränkelnden Westhälfte besteht.

Es wäre aber völlig verfehlt, deswegen diesen Zeigerbaum zu fällen.

Viel besser wäre es, die Ursache anzugehen:

Silberturm baustelle

Die Strahlung von der Swisscom-Antenne auf dem Silberturm wäre sehr stark zu reduzieren. Ganz auch im Interesse der Bauarbeiter, die dort kürzlich im laufenden Betrieb das ganze Dach erneuerten.

Vielleicht kämen dann auch die Vögel (Turmfalken?) wieder in den Nistkasten (roter Pfeil) zurück:

Silberturm Nistkasten


Im folgenden Bild sind Kronenschäden in sonst vitalen Platanen zu sehen. Die Baumkronen sind stärker im untren Abstrahlbereich der kaschierten Sendeanlage auf dem Dach: Altstadt von Wil, Obere Bahnhofstrasse 53. 

Wil und Baeume


Der Mammutbaum an der Rosenbergstrasse in St.Gallen weist seit einiger Zeit ein „Loch“ und Verfärbungen auf einer Höhe von etwa 28 m auf.

Mammut gross Verfaerbung
Aufnahmen:  Sommer 2013

Mammutbaum Lokremise

Bei dieser Aufnahme vom Sommer 2015 sind bei den Nachbarbäumen links auf gleichen Höhe frühzeitige Blattverluste sichtbar, die Tanne rechts hat bei genauer Beobachtung bereits eine verdorrte Krone, die Öffnung im Mammutbaum ist grösser geworden.

Die Messung der Feldstärke am 31.8.15 ergab die folgenden Hinweise:

Messwerte mammutbaum


Im (Funk-)Schatten der Villa Wiesenthal bis auf etwas über 10m Höhe ist die Strahlung 2-3mal tiefer als auf Höhen über 12-18 m (Ende der standortbedingten Auslegung der Hubbühne). Das Messgerät hatte bei dieser Messung eine technische Obergrenze bei ca 15 uW, spätere Messungen werden eine höhere Breite abdecken.

Stamm von der Nordseite: erstes Bild                         Stamm von der Westseite: zweites Bild
Mammut ostMammutbaum west                     

Die Nordseite scheint (ziemlich)  gesund; die NO-Seite wird von einem Sender von Rotmonten und von der Bahnhofstrasse her bestrahlt.  Die Westseite ist gesund
MammtbaumStamm S gross

Die Südseite des Stammes weist hingegen grosse Risse und Trockenstress-Symptome auf, die typisch für strahlungsbelastete Standorte sind.
Auch dieser Baum wird durch das Gartenbauamt laufend beobachtet und wenn notwendig bewässert.

Für die Erkenntnis der gesundheitschädlichen Wirkung von gepulsten Strahlen sollten solche Wachstumsstörungen in städtischen Räumen eigentlich genügend Hinweise geben.

Wer eine längere wissenschaftlich gut abgestützte Analyse solcher Schädigungen und der Beweisführung sehen möchte, schaut sich den längeren Film-Beitrag von Dr. Volker Schorpp an.

Dazu kommt unser Leben zuhause: in unseren mit rund um die Uhr betriebenen W-LAN-Geräten vollgestellten Wohnungen, den Schnurlostelefonen, dem mobilen Online-gamen werden wir auch dort durch diese hausgemachte Strahlung belastet.

Von ruhigem Schlaf ist keine Rede mehr.

Das St.Galler Tagblatt hat meinen online-Kommentar zum Beitrag (im nachfolgenden Link) aus unverständlichen Gründen nicht aufgeschaltet:

Leserkommentar zum Tagblatt vom 14.11.15 : „Der Strahlung auf der Spur“

"Es gibt wesentlich eindeutigere Zeichen als „Jesuserscheinungen“, wenn man sich die Zeit nimmt, die Bäume zu studieren; die verkrüppelten Kronen sieht, den verfrühten Laubabwurf bereits im August…  Dass die vielzitierten „guten“ CH-Grenzwerte standortgetreue Lebewesen wie Bäume offensichtlich nicht genügend schützen vor der Strahlung, sieht man augenfällig an der Kastanie in St. Fiden: sie ist eindeutig und einseitig krank. Und ihre Krankheit ist kein Pilz und kein Käfer frisst an ihr: sie steht im Hauptstrahl einer Antenne. Die Esche im nähergelegenen östlichen Vorgarten des Spilag-Hauses ist schon vor Jahren verdorrt (...)

Zu den Aussagen der Mediensprecherin des BUWAL bleibt nur der Kommentar: völlig unbedarft und aus politischen, nicht wissenschaftlichen Gründen gemacht. Selbst einer der grössten Leugner des bekannten Mechanismus der Krebsentstehung (durch vermehrte Produktion von Freien Radikalen unter Strahlung),  Prof. Alexander Lerchl von der Jacobs Universität Bremen, hat dieses Frühjahr eingestehen müssen, dass hier ein eindeutiger Zusammenhang besteht."

Im Herbst 2016 bestätigt eine Studie von C. Waldmann-Selsam, A. Balmori, H.Breunig diese Wahrnehmung: in Bamberg und Hallstadt (D) wurden an 144 Standorten die Sendeleistungen erhoben und die Baumschäden nach Senderichtungen und Intensität der Bestrahlung kategorisiert. Die Verdorrungs-Symptomatik stimmte überein mit der an Ort gemessenen Leistungsflussdichte. Strahlungsabgewandte Baumseiten und Bäume mit wenig Belastung wiesen signifikant weniger Schädigungen auf. (Publikation.: Science of the Total Environment 572 82016l s. 554-569).

Waldmann Selsam wird 2020 von der Grünen Liga Berlin zitiert, der Staat müsse handeln.

 

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Links zum Thema Elektrosmog